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Leben. Selbst. Gestalten.

Frau mit fliegenden Büchern

Am Sonntag, den 8. September 2024 ist der Welt-Alphabetisierungstag, der „International Literacy Day“ (ILD) der UNESCO.

In diesem Jahr fällt er auf einen Sonntag – ein schöner und passender Anlass, um den ILD in die Kirchen und ihre Organe hineinzutragen.
Das diesjährige Motto des ILD lautet:

„Die mehrsprachige Bildung voranbringen – Bildung für gegenseitiges Verständnis und Frieden“.

Der Schwerpunkt soll auf der Stärkung des verändernden Potenzials von Bildung für gegenseitiges Verständnis, sozialen Zusammenhalt und nachhaltigen Frieden liegen – Ziele, die die Kirche ebenfalls anstrebt und lebt.

Teilnahme am ILD

Sie und Ihre Gemeinde können zu Bildungsgerechtigkeit und Frieden beitragen, indem Sie auf die Nachhaltigkeits-Zielsetzungen der UNESCO, den ILD 2024 und die Bemühungen für mehr und bessere Bildung in Bremen und weltweit hinweisen, im Gottesdienst ansprechen und ins Gemeindeleben integrieren.

Auf dieser Webseite finden Sie Informationen und Anregungen, die Sie für Ihre Predigt verwenden können sowie Handreichungen, wie Sie die Förderung von Bildung in Ihrer Gemeinde integrieren können. Außerdem eine Infomappe zum Download zum Thema Grundbildung und Alphabetisierung.

Wie stehen gerne für weitere Informationen und Vernetzungen zur Verfügung.

Außerdem freuen wir uns über Ihre Rückmeldung, ob Sie unsere Anregungen hilfreich fanden und ob Sie etwas davon umsetzen möchten.
Interessiert sind wir natürlich auch an Ihren Ideen! 

Was ist der ILD?

Seit 1966 feiert der ILD die Bildung. Gleichzeitig ist er ein dringender Appell für mehr und bessere Bildung: Viele Menschen auf der Welt können nicht auf Wissen und Informationen, Schrift und Geschriebenes zugreifen, weil sie nicht (funktional) lesen und schreiben können.
Der internationale Tag der Alphabetisierung wirft ein Schlaglicht auf die Tatsache, dass noch immer ein großer Teil der Weltbevölkerung – etwa 780 Millionen Menschen von elementarer Bildung ausgeschlossen ist. Weltweit sind das etwa 13 Prozent der Menschen ab 15 Jahren.
Zwei Drittel davon sind Mädchen und Frauen.

Unruhen, Flucht, Krieg und/oder religiöser Dogmatismus verhindern in vielen Regionen der Erde den Zugang zu Bildung.
Allein 120 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht und haben somit wenig Chancen, Bildung unter guten, verlässlichen und strukturierten Bedingungen zu erhalten.
Selbst in stabileren Regionen sind sozialer Unfrieden und Ausgrenzung Gründe dafür, dass Menschen von Bildung ausgeschlossen werden.

Der Mangel an elementarer Bildung führt schwerwiegenden individuellen Nachteilen und Ungerechtigkeiten, aber auch Familien, Wirtschaft, Gesellschaft und Gemeinwesen sind in ihrer Entwicklung behindert.

Die Bekämpfung von Bildungsungerechtigkeit ist daher in den weltweiten Nachhaltigkeitszielen der UNESCO unter Ziel 4 eingeordnet und strukturiert. Bis 2030 sollen alle Jugendlichen und erheblich mehr Erwachsene das Lesen und Schreiben gelernt haben.
Von der Erreichung dieses Ziels, auf das sich auch Deutschland verpflichtet hat, sind wir jedoch noch weit entfernt.
Auch bei uns und in anderen Industrienationen gibt es viele Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können und damit in vielerlei Hinsicht ausgeschlossen, abgehängt sind.
Das weiß man zwar schon seit langer Zeit, genug getan hat sich aber zur Lösung des Problems bisher noch nicht.
2018 ermittelte die repräsentative Leo-Studie der Universität Hamburg, dass 12,1 % der deutschsprachigen, erwachsenen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (18 bis 64), die nicht ausreichend „literalisiert“ sind.
Die meisten dieser Menschen haben das deutsche Bildungssystem durchlaufen.
Geflohene, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Für Bremen bedeutet das hochgerechnet über 52.000 Menschen – also weitaus mehr, als ins Weserstadion passen würden.

Text: Susanne Achenbach (Arbeitnehmerkammer)

Kirche und Bildung – eine starke Verbindung!

Die mehrsprachige Bildung voranbringen – Bildung für gegenseitiges Verständnis und Frieden“.

Das Motto des International Literacy Day (ILD) 2024 soll  dieses Jahr besonders im kirchlichen Raum auf fruchtbaren Boden fallen.
Mehrsprachigkeit, kulturelle Vielfalt und das Verstehen über sprachliche Grenzen hinaus sind uralte, biblische Themen.

Die Förderung von Mehrsprachigkeit geht über das reine Sprachenlernen hinaus: Sie

  • bringt die Verständigung zwischen Menschen, Gemeinden und Nationen voran.
  • ermöglicht Empathie sowie Einsichten in unterschiedliche Kulturen und
  • kann als Investition in „Eine Welt“ in Harmonie und Verbundenheit angesehen werden.

Kommunikation in mehreren Sprachen baut Brücken zwischen Menschen. Sie kann Konflikte und Spannungen jeglicher Art auflösen und sie durch Empathie, Respekt vor anderen Menschen, Kulturen und Diversität ersetzen.

Last not least geht es bei dem Motto darum, auch ein Schlaglicht auf die vom Aussterben bedrohten indigenen Sprachen zu richten und den Erhalt kulturellen Erbes sowie „Global Citizenship“ zu fördern.

Übersicht
Einfluss auf die Bildung – eine historische Rolle der Kirche
  • Förderung von Bildung: Kirchen waren im christlichen Raum oft die ersten Institutionen, die Zugang zu Bildung ermöglichten und Schulen gründeten.
  • Verbreitung von Wissen: Das Christentum gilt als „Buchreligion“. Bei der Verbreitung von Wissen durch Kopieren und Aufbewahren von Manuskripten in Klöstern trug die Kirche zur Erhaltung und Verbreitung von schriftlichen Werken bei.
  • Lese- und Schreibfähigkeit: Das Lesen und Schreiben wurde oft in kirchlichen Schulen unterrichtet. Die Bibel diente als ein wesentliches Lehrmittel für Mönche und Priester als Lehrende.
  • Kommunikation und Gemeinschaft: Die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben fördert die Kommunikation über Zeit und Raum hinweg; Die Schriftlichkeit ist seit Beginn ein wesentlicher Aspekt des Christentums und des Gemeindelebens.
Alphabetisierung und Befreiungstheologie im 20. Jahrhundert:

Der Brasilianer Paulo Freire, Pädagoge, Philosoph, Vordenker und das Vorbild auch westlicher Alphabetisierung schlechthin hatte als gläubiger Katholik deutliche Verbindungen zur Befreiungstheologie. Sein Buch „Erziehung als Praxis der Freiheit“ zeugt davon.
Anfang der Achtziger Jahre sind die Ideen und Herangehensweisen Freires in den ersten Alphabetisierungsmaßnahmen in Bremen und in Deutschland „angekommen“ und wurden auch an der Bremer Universität gelehrt.

  • Gemeinsame Wurzeln in sozialen Gerechtigkeitsbewegungen: Sowohl die Befreiungstheologie als auch Freires „Pädagogik der Unterdrückten“ entstanden in Lateinamerika in einem Kontext sozialer Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ungleichheit. Beide Bewegungen arbeiteten auf die Befreiung der Unterdrückten und Marginalisierten hin.
  • Bildung als Werkzeug der Befreiung: Freires bekanntestes Buch „Pädagogik der Unterdrückten“, beschreibt die Bedeutung der Bildung als Mittel zur Emanzipation und Befreiung der Unterdrückten. Diese Sichtweise teilt er mit der Befreiungstheologie, die Bildung als ebenfalls als Instrument des Empowerments und zur Schaffung eines kritischen Bewusstseins betrachtet.

Dialogisches Prinzip und Bewusstseinsbildung: Ein zentrales Element in Freires Theorie ist der Dialog – auf Augenhöhe von Lehrenden und Lernenden – der das

  • Bewusstsein der Menschen schärfen soll. Ähnlich setzt die Befreiungstheologie auf die Schaffung eines „bewussten Bewusstseins“ das den Unterdrückten hilft, ihre Situation zu verstehen und zu verändern.
  • Kritik an Machtstrukturen und -missbrauch: Beide Bewegungen richteten sich gegen die bestehenden sozialen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen, die die Unterdrückung und Ausbeutung der Armen und Schwachen generierten.
    Sie forderten ein Umdenken und die Schaffung gerechter Gesellschaften auf.
  • Praxis und Theorie als Einheit: Sowohl Freire und als auch die Befreiungstheologie heben die Einheit von Theorie und Praxis (Praxis): Theologische Reflexion wie pädagogische Theorie müssen sich in konkretem Handeln manifestieren und bewähren, um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen schaffen zu können
  • Gerechtigkeit im Diesseits und gerechter Frieden: auch hier lassen sich Gemeinsamkeiten der Befreiungstheologie und Freires Pädagogik der Unterdrückten feststellen.

Was Kirchen und Gemeinden konkret zur Förderung von Bildung und Literalität [1] tun können

Etwa 12 Prozent der deutschsprachigen Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland [2] können nicht funktional lesen und schreiben und verfügen nur über Teilfertigkeiten, die für das Verstehen eines Textes und/oder für das Vorlesen nicht ausreichen.
Die Betroffenen scheitern bereits unterhalb der Satzebene am Schreiben eines einfachen Textes.
Große Probleme mit der Schrift können aber auch ältere Menschen sowie Schulpflichtige (Konfirmandinnen und Konfirmanden oder Firmlinge) haben.

Für Teilhabe und Gerechtigkeit muss sich das ändern:
Alle Menschen in Deutschland und in Bremen sollen gut und gerne lesen und schreiben können. Dafür sind nicht nur die Schulen gefragt:
die Familien, das Gemeinwesen und seine Akteure, Ehrenamt und Stiftungen, KiTas und die Arbeitswelt können und müssen auch einen Beitrag leisten.

Der Fantasie zur Förderung der Schriftkultur keine Grenzen gesetzt, solange niemand „vorgeführt“ und beschämt wird!

Aus den oben genannten Gründen sollte gute Bildung in der Gemeinde und bei Gemeindeaktivitäten nicht zu 100 Prozent vorausgesetzt werden.
Schon bei der Planung von Aktivitäten sollten Menschen mit geringer Literalität mitbedacht und „mitgenommen werden“, um gemeinsamkeitsstiftend, offen und förderlich zu wirken.

Übersicht
Kinderkirche
  • Schon die Kleinsten können auf spielerische Weise durch Vorlesen, gemeinsames Lesen und das Sprechen über Bilder und Texte angstfrei und mit Freude an das Lesen herangeführt werden.
  • Auch die Eltern sollten über die Bedeutung des „vorschulischen“ Lesens in der Familie informiert und dazu animiert werden, ihren Kindern vorzulesen, sie mit Büchern und Geschriebenem in Kontakt zu bringen.
Einschulungsgottesdienste
  • feiern den Übergang ins Bildungsleben und bitten um Segen für einen gelingenden Bildungsweg.
  • Hier kann ebenfalls auf die Wichtigkeit des Lesens mit Kindern in der Familie hingewiesen werden.
  • Falls die Kinder von der Gemeinde ein Geschenk bekommen: ein Büchlein in kindgerechtem Format, die es auch zu Biblischen Themen gibt, ist eine schöne Idee.[3]
Kirchliche Bildungswerke und -stätten

bieten Informationen und Erkenntnisse in verschiedenen Formaten wie z.B. Bildungszeiten, Seminaren, Workshops oder Vorträgen an.

  • Ermutigen und fördern Sie gerne aktiv die Teilnahme an solchen Aktivitäten.
Die Servicestelle Grundbildung und Alphabetisierung des Landes Bremen

Das evangelische Bildungswerk ist derzeit Träger der Servicestelle Grundbildung und Alphabetisierung.

Sie bietet Sensibilisierungsschulungen auch für Ihre Mitarbeitenden, die kirchlichen Gremien und das Ehrenamt Ihrer Gemeinde zum Thema Grundbildung und Alphabetisierung an. [4]

Im Gottesdienst

ist geschriebene Sprache ein zentraler Bestandteil: Lesung, Predigt, Liedtexte, im Wechsel gebetete Psalmen und Fürbitten werden aus Schrift entnommen.

  • Wenn Gemeindemitglieder vorlesen sollen:
    • bitte auf absolute Freiwilligkeit achten – und gleichzeitig ermutigen:
    • bieten Sie einen Probelauf und Übung an, aber drücken Sie niemandem spontan einen Zettel in die Hand.
    • Ängste, vor großen Gruppen zu sprechen oder zu lesen, haben auch gut literalisierte Menschen.
    • Unbekannte Texte in einer anderen als der Alltagssprache können überfordern und zu (weiteren) negativen Erfahrungen wie Scham führen.
Verwaltung und interne Kommunikation
  • Überprüfen Sie die schriftliche Kommunikation, um möglichst alle Menschen aus allen Arbeitsbereichen einzubeziehen, anstatt einige abzuschrecken.
  • Dies gilt auch für Hinweisschilder in Gemeinderäumen und die digitale Kommunikation.
  • Prinzipiell sollte so verständlich wie möglich kommuniziert werden. Berücksichtigen Sie auch Leichte, Einfache und Bürgernahe Sprache für Webseiten und Veröffentlichungen. Das fördert gleichzeitig die Inklusion. Es gibt spezialisierte Anbieter für die „Übersetzung“ in diese Kommunikationsformen.
  • Auch Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, jeden Text ansprechender, übersichtlicher strukturiert und verständlicher zu gestalten.
Externe Kommunikation
  • Schriftliches wie Gemeindeblätter, Plakate oder Flyer zur Bewerbung von Veranstaltungen sowie Liederblätter und Elternbriefe sollte übersichtlich und verständlich gestaltet werden.
  • Gemeindeblätter gerne auch mit kurzen und bebilderten Texten, die auch für ungeübte Lesende geeignet sind, anreichern.
  • Eine gut lesbare Schriftgröße und klare Buchstabenformen ohne Serifen erleichtern nicht nur älteren Menschen, sondern auch Ungeübten das Lesen.
Besondere Angebote
  • so vielfältig, bunt und lebendig wie möglich!
  • Überlegen Sie, ob Sie neue Angebote schaffen können, die allen Alters- bzw. Zielgruppen etwas bieten: dabei gerne auch den Stadtteil bzw. den Wohnort mitbedenken.

Neue Angebote können z.B. sein:

  • Sprachlernangebote
  • Sprachcafés
  • Sprachcafés mit Kindern
  • Geschichten- und Vorlesenachmittage bzw. -abende

In vielen Ländern sind Alphabetisierungs- und Grundbildungsangebote/-kurse auch in kirchlichen Gemeindezentren angesiedelt.

Niedrigschwellige Möglichkeiten zur Förderung der Lese- und Vorlesekultur:

Übersicht
Bücherflohmärkte – Büchertausch-Gelegenheiten – öffentliche und kostenlose Bücherschränke auf dem Gemeindegelände
  • wecken und fördern das Interesse an Büchern und wirken gleichzeitig in den Stadtteil hinein.
  • Auch Comics und Hörbücher gelten als Bücher!
Lesezimmer / Leseecke mit Leihbibliothek einrichten oder modernisieren
  • als gemütlichen und ansprechenden Medienraum mit Internetanschluss und kostenlosem WLAN.
  • Die Planung und Gestaltung mit Freiwilligen allen Alters ist eine gemeinsamkeitsstiftende Aktivität, die die Annahme eines solchen Raums steigern kann.
  • Wenn hier junge und ältere Menschen zusammentreffen, kann auch die „digitale Literalität“ und die Kommunikation zwischen den Generationen gefördert werden.
Leseclub
    • im angloamerikanischen Raum geradezu unerlässlich als Gemeindeaktivität, lässt sich dieses Angebot mit einer guten Tasse Kaffee oder Tee in einem angenehmen Rahmen auch bei uns etablieren.
    • Interessant sind für den kirchlichen Raum die Prinzipien des „Shared Reading“[5] – eine etwas andere Art des gemeinsamen Lesens, das „Herzenswärme“ im Konzept verankert hat.
      Es geht nicht um die übliche „Literaturkritik“, sondern es geht um die Frage: was bewirkt das Vorgelesene bei mir? Wie fühle ich mich dabei? Was assoziiere ich?
(Musikalische) Lesungen für alle Alters- und Zielgruppen
  • ansprechende Literatur, eine Person, die gut und vielleicht sogar professionell vorlesen kann, flankiert von passender Musik[6]
  • auf Eintritt sollte verzichtet und stattdessen allenfalls eine Spende am Ausgang erbeten werden.
Vorlesedienst für Kranke
  • Im Rahmen von Krankenbesuchen werden möglicherweise auch gerne Angebote zum Vorlesen angenommen.
  • Im Vorfeld sollte geklärt werden, welche Art von Literatur erwünscht ist und welche Themen interessant für die kranke Person sind.
Hausaufgabenhilfe

Gemeinden können, möglichst in Absprache mit den lokalen Schulen, Raum und Zeit für Kinder auf dem Weg zur Schrift und zur Bildung bieten

Ausstellungen von Fotos mit Eigentexten
  • die z.B. eine gemeinsame Aktivität oder ein Thema abbilden.
  • Achten Sie bei der Produktion auf die Ästhetik und dass die Texte als „respektables, ansehnliches Produkt“ aufgearbeitet werden. (Also bitte keine kleinen, schiefen, fehlerhaften, handschriftlichen Texte zu den Fotos)
Buchgeschenke der Gemeinde
  • haben eine lange Tradition, die beibehalten werden sollte.
  • Buchgutscheine von lokalen Buchhandlungen sind ebenfalls eine gute Idee.
Besondere Anlässe im Blick haben, feiern und in die Gemeindeaktivitäten einbeziehen
  • den Weltalphabetisierungstag (8. September)
  • den bundesweiten Vorlesetag[7] (dritter Freitag im November)
  • den Welttag des Buches am 23. April [8]
    Die Kollekte

    kann z.B. für die Anschaffung von Büchern oder die Gestaltung von Lese-Aktivitäten vor Ort oder in Partnergemeinden erbeten werden.

    Hinweise auf Grundbildungs- und Alphabetisierungskurse (Flyer, Karten) von Bildungsanbietenden
    • auslegen in Gemeinderäumen und KiTas
    • benennen Sie eine Ansprechperson, die in Ihrer Gemeinde für Unterstützung und weitere Auskünfte bereitsteht.

    Förderung der Literalität in Kindertagesstätten – eine große Verantwortung!

    In Bremen ist die Bremische Evangelische Kirche die zweitgrößte Trägerin von Kindertagesstätten und erreicht somit etwa 3.000 Kinder und ihre Familien.
    Hier kann also offenkundig viel bewegt werden, was das Lesenlernen und gelingende Bildungsprozesse angeht.

    Gleichzeitig liegt hier eine hohe Verantwortung: KiTas sind neben den Familien der Ort, wo bereits vor der Schule über den Leseerfolg, den Schulerfolg allgemein und somit über spätere Bildungs- und Lebenschancen entschieden wird.
    KiTas verfügen bereits über viele gute Ansätze, den Kindern erfreuliche Leseerfahrungen zu ermöglichen:

    vom regelmäßigen Vorlesen und Sprechen über Bilder und Texte bis hin zur Elternarbeit/-Anleitung/-Unterstützung von eher bildungs- und leseungewohnten Familien.

    Elternarbeit ist ein Teil des Leselern-Prozesses und kann auch bedeuten, Eltern gezielt in die Leseförderung der KiTa einzubeziehen und/oder als Freiwillige zu gewinnen, um beispielsweise Kindern in ihrer Muttersprache vorzulesen.
    Täglich mit den Kindern zu lesen, Bücher in die Hand zu nehmen und darüber zu sprechen, sowie im Alltag auf die vielfältige Präsenz von Schrift und deren Bedeutung hinzuweisen, macht einen entscheidenden Unterschied für das Gelingen des Leselernprozesses.

    Es gibt auch in Bremen Institutionen, die nach dem Konzept „Family Literacy“[1] Familien in einen ganzheitlichen Bildungsprozess führen.

    Konkrete Möglichkeiten:

    • Lesekultur mit den Kindern und auch den Familien zelebrieren,
      B. bei einem „Sleepover“
    • Leseroutinen einplanen (dabei können auch Eltern und ältere Hortkinder für die Kleineren angesprochen werden; je vielseitiger das Angebot, umso besser!)
    • Programme zur Leseförderung einführen
    • Externe Angebote wahrnehmen, wie
      • Bücherkisten von Eene Meene Kiste
      • Schwarze Kinderbibliothek
      • Freiwilligendienste/ Freiwilligenagentur als Lesepaten
    • Exkursionen in die Zentralbibliothek machen – dabei gerne die Eltern einbeziehen und gemeinsam staunen, wie schön und liebevoll die Bibliothek gestaltet ist und wie viel sie über Bücher in vielen Sprachen hinaus anbietet!

    Aktionslandkarte

    Wenn Sie den ILD am 8. September in Ihrer Gemeinde feiern wollen, tragen Sie sich gerne ein in die Bundesweite Aktionslandkarte zum Welt-Alphabetisierungs-Tag – jetzt eintragen! – Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.

    Wir sagen Danke!

    Wir danken erst einmal Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, Ihr Interesse und Engagement. Wir freuen uns sehr auf Ihre Beiträge zum Weltalphabetiserungstag!

    Ein ganz großes Dankeschön geht an Susanne Achenbach, die diese Idee entwickelt und diese tolle Aktion ins Rollen gebracht hat!

    Auch Dr. Bernd Kuschnerus und seinem Team, insbesondere der theologischen Referentin Melissa Runge, möchten wir herzlich unseren Dank für Ihr Engagement aussprechen.

    Kontaktdaten

    Für Fragen und Interviews stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung.

    Servicestelle Grundbildung und Alphabetisierung
    Tel: 0421 34615 29
    grundbildung-bremen.de

    Susanne Achenbach (Arbeitnehmerkammer Bremen)
    Tel: 0421 36301 982
    achenbach@arbeitnehmerkammer.de

    Quellen:

    [1] „Literalität“ ist die Übersetzung des international verwendeten Begriffes „Literacy“ und bedeutet in etwa, Schrift funktional und möglichst mühelos zu beherrschen. Illiteralität („Illiteracy“) ist das Antonym.
    „Literacy Domains“ sind Grundbildungsdomänen, in denen Menschen ein Basiswissen und -können durch das Bildungswesen zur Verfügung gestellt werden soll – zum Beispiel finanzielle Grundbildung zur Vermeidung von finanziellen Fehlentscheidungen oder politische Grundbildung zum Verständnis von Demokratie und politischen Vorgängen sowie für gelingendeTeilhabe.

    [2] Repräsentative Leo 2018 Studie der Universität Hamburg

    [3] z.B. Pixi-Buchreihe mit „Geschichten aus der Bibel“ erschienen – katholisch.de

    [4] www.Grundbildung-bremen.de

    [5] Lesevergnügen Bremen – Shared Reading für alle (lesevergnuegen-bremen.de)

    [6] Beispiele: Melanchthon-Gemeinde Osterholz mit dem Schauspieler Harald Maack und Johannes Grundhoff, Arbeitnehmerkammer mit Harald Maack, Lieke Hoppe, Thomas Sarbacher Stefan Schrader, Julia Vera Rodatz

    [7] www.vorlesetag.de

    [8] Welttag des Buches (welttag-des-buches.de)

    [9] Nickel_FamilyLiteracy_Carle.pdf (uni-bremen.de)

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